Würziger Früchtekuchen Schritt für Schritt – einfach selbst backen

Klassisch - üppig und voll mit Früchten

Es gibt Rezepte, die seit Jahrhunderten weitergereicht werden: Zwar werden sie über die Zeit oft auch mal verändert, aber im Prinzip essen wir damit heute Gerichte, die schon Generationen vor uns genossen haben. Der klassische Fruit cake – ein üppiger Früchtekuchen – gehört dazu. Früchtekuchen gibt es quasi in der ganzen Welt, verbreitet haben sie unter anderem die Briten über das Commonwealth. 

Der Früchtekuchen: Vom Mittelalter in die Moderne

Während typisch deutsche Versionen eines Früchtekuchens wie Stollen oder Bremer Klaben brotförmig sind, werden Fruit Cakes auf den britischen Inseln oft in einer runden Form als Kuchen gebacken. Durch viele Trockenfrüchte im Teig wie Pflaumen und vor allem das Tränken mit Alkohol nach dem Backen werden diese Kuchen außerdem sehr dunkel und saftig. Im Mittelalter und den nachfolgenden Jahrhunderten waren sie ein beliebter Weg, Früchte über den Winter haltbar zu machen – quasi ein Luxusgut auf Vorrat, das die kalte Jahreszeit begleitete und als besondere Delikatesse serviert wurde. 

Dieser Status hat sich erhalten: Früchtekuchen und ihre Verwandten gehören bis heute traditionell zur Adventszeit dazu und werden als kleiner Luxus genossen.

Wir wollen dir hier die Zubereitung eines klassischen Früchtekuchens im Detail vorstellen – mit Blick auf die einzelnen Zubereitungsschritte, aber auch mit Know-how zu Zutaten und Herstellung und Tipps zu Alternativen. Damit das Resultat genau so gelingt, wie du und deine Lieben es am liebsten mögt!

Schritt 1: Früchte – getrocknet und kandiert

Das Herzstück des Früchtekuchens bilden, wie es der Name schon sagt, die Früchte. Diese kommen entweder getrocknet oder mit Zucker kandiert zum Einsatz und bieten viel Raum für Abwechslung: Getrocknete Aprikosen, Pflaumen, Rosinen, Sultaninen und Korinthen sind Klassiker. Aber auch Feigen, Kirschen, Apfel- oder Birnenringe oder Cranberrys passen gut. Wichtig ist die Vorbereitung: Große Früchte werden vorab klein geschnitten oder gehackt – orientiere dich für die optimale Größe an Rosinen.

Damit die Trockenfrüchte dem Teig beim Backen keine Flüssigkeit entziehen, werden sie vor der Verwendung eingeweicht. Klassisch in Alkohol wie z.B. Weinbrand, Cognac, Rum oder Sherry. Auf diese Weise gelangt zusätzliches Aroma in den Kuchen, und der Alkohol sorgt zudem für längere Haltbarkeit. Für eine alkoholfreie Version kannst du die Früchte in frisch gepresstem Orangensaft oder abgekühltem schwarzen oder Früchtetee einweichen, die dem Kuchen eine ganz eigene Geschmacksnote verleihen. Gib den Früchten am besten über Nacht Zeit zum Durchziehen, damit sie schön saftig werden.

Mit Zucker lassen sich frische Früchte oder Zitrusschalen wunderbar haltbar machen: Beim so genannten Kandieren werden die vorbereiteten Fruchtstücke dafür in Zuckersirup geköchelt. So erhalten sie ihre süße Struktur, wie man es zum Beispiel von Orangeat und Zitronat kennt, die auch typisch für den Dresdner Stollen sind. Besonders aromatisch wird dein Früchtekuchen, wenn du die Zitrusschalen selbst kandierst – unser Rezept dafür zeigt dir Schritt für Schritt, wie es geht. Es ist nicht kompliziert, braucht aber etwas Trockenzeit, daher solltest du auch diese Zutat mindestens einen Tag im Voraus vorbereiten, wenn du sie selbst machen möchtest. Da sich die kandierten Schalen lange halten, kannst du damit übrigens auch schon ein paar Wochen im Voraus starten.

Schritt 2: Teig rühren und backen

Die Basis des Früchtekuchens ist ein klassischer Rührteig aus Butter, Rohrzucker, Eiern, Mehl und Backpulver. Wie du ihn optimal zubereitest, kannst du in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung nachlesen. Damit er so richtig schön weihnachtlich schmeckt, wird der Früchtekuchen mit warmen Gewürzen wie Zimt und einer Lebkuchenmischung abgerundet – spiel hier nach deinen eigenen Vorlieben mit Gewürzen, in diesem Blogbeitrag findest du eine Übersicht über ganz weihnachtstypische Sorten. Gehackte Mandeln bringen zusätzlichen Biss und Geschmack in den Teig. Wenn du eine andere Nuss bevorzugst, kannst du sie austauschen, dann solltest du sie vorher klein hacken, auch hier hilft die Orientierung an der Rosinengröße. 

Die eingeweichten Früchte werden – am besten mit einem großen Kochlöffel oder Teigspatel – kurz, aber gründlich unter den fertig gerührten Teig gezogen, und dieser kommt in einer runden Springform in den Ofen. Dort backt er bei nicht so heißer Temperatur relativ lange für die besondere Konsistenz. Wir empfehlen, die Form vor dem Einfüllen am Boden mit Backpapier auszulegen und zu fetten, weil sich der Kuchen so nachher gut herauslösen lässt. Damit die Oberfläche beim Backen nicht zu dunkel wird, wirf nach der halben Backdauer immer mal wieder einen Blick in den Ofen und decke den Kuchen bei Bedarf mit einem Stück Backpapier locker ab, wenn er zu stark bräunt. Das geht besonders gut, wenn du das Backpapier vorher einmal zusammenknüllst und dann wieder glattstreichst.

Schritt 3: Abkühlen und tränken

Nach dem Auskühlen wird der Kuchen mit Alkohol getränkt, um ihn noch saftiger zu machen. Auch hier passen nicht-alkoholische Flüssigkeiten wie Orangensaft oder Früchtetee als Alternative. 

Zum Tränken kannst du den Kuchen in der klassischen, beschichteten Springform lassen oder du löst ihn vorab heraus und setzt ihn in eine ausreichend große Schüssel, idealerweise aus Porzellan. Zwischen den Tränk-Durchgängen sollte er jedes Mal abgedeckt werden, um nicht auszutrocknen. Anschließend wird er gut verpackt: Traditionell wurde Früchtekuchen in ein sauberes Leintuch gewickelt, das vorher mit Alkohol getränkt wurde. Heute verwendet man eher Frischhalte- oder Alufolie, eine nachhaltige Option ist ein Bienenwachstuch. 

Schritt 4: Überziehen und verzieren

Vor dem Servieren wird der Früchtekuchen noch verschönert: Klassisch wie in unserem Rezept mit einem Zuckerguss, der noch mal für Geschmack sorgt und den Kuchen saftig hält. Worauf du dabei achten solltest und welche Varianten möglich sind, haben wir in unserer Zuckerguss-Anleitung zusammengefasst. Alternativ kann der Früchtekuchen auch mit einer Marzipandecke überzogen werden. Besonders köstlich wird das mit selbst gemachtem Marzipan, für das du hier ein Rezept findest. Roll es auf gesiebtem Puderzucker dünn aus und forme es zu einer glatten Hülle um deinen Kuchen. Wenn du diesen vorher mit etwas Marmelade bestreichst, haftet das Marzipan besonders gut und du verleihst dem Kuchen noch eine weitere köstliche Aromanote. 

Egal ob Zuckerguss oder Marzipanhülle: Eine weihnachtliche Marzipandeko ziert deinen Früchtekuchen zusätzlich! Eine Anleitung für dekorative Ilexblätter und -perlen aus Marzipan in grün und rot findest du bei diesem Rezept. Oder du umwickelst deinen Kuchen mit einer breiten Schleife und machst ihn so fein für den Kaffeetisch. 

Übrigens eignet sich so ein Früchtekuchen auch großartig zum Verschenken. Dafür kannst du auch mehrere, kleine Exemplare auf einmal backen: Achte dann darauf, dass du die Backzeit reduzierst und mache regelmäßig eine Stäbchenprobe, damit du die Kuchen rechtzeitig aus dem Ofen nimmst. 

Nutze Früchtekuchen in der Vorweihnachtszeit als Möglichkeit zum Entschleunigen: Er steht im Advent als Vorrat zur Verfügung und erfreut dich und deine Lieben sowie Überraschungsgäste, wenn ihr Appetit auf eine süße Kaffeebegleitung verspürt. Und ist er doch schon Mitte Dezember vernascht, findest du auf unseren Weihnachtsseiten reichlich weitere, ganz unkomplizierte Rezepte, die dir den Advent versüßen! 

 

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